Über 40 Mitarbeiter der Lewitz-Werkstätten auf Lebenshilfe-Demo in Schwerin

Schwerin • Menschen, Luftballons, Trillerpfeifen. Und Transparente mit Botschaften und Forderungen. Auf ihnen steht „Wir wollen Barrieren abschaffen”, dahinter drei Ausrufezeichen. Oder „Hört auf mit euren Ausreden” vier Ausrufezeichen. 

300 Menschen mit und ohne Behinderung machten in den Straßen Schwerins, vor der Staatskanzlei und vor dem Schloss eindrucksvoll auf ihre Forderungen und Anliegen aufmerksam. 

Zur Protestveranstaltung der Lebenshilfe, die den Titel „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel: Wohnen muss bezahlbar sein” trug, kamen auch über 40 Frauen und Männer aus allen Wohneinrichtungen der Lewitz-Werkstätten. Ihre bunt und kreativ gestalteten Plakate und Transparente ließen die Leute am Wegesrand und später vor dem Schloss zum Beispiel auch Vertretern der Stadt Schwerin und der Landesregierung wissen, was ihnen auf dem Herzen liegt. 

„Wohnen in barrierefreien Neubauten ist für die meisten Menschen mit Behinderung unerschwinglich”, sagt Marko Schirrmeister, Geschäftsführer der Lewitz-Werkstätten, in den Reihen der Demonstranten. 

Bühnenrednerin Ines Hennings, Behindertenbeauftragte der Stadt Schwerin, unterstrich das und fordert dringend Lösungen seitens des Gesetzgebers. Mit den derzeitigen Rahmenbedingungen sei es unmöglich, den Satz aus der von Deutschland unterschriebenen Behindertenrechtskonvention mit Leben zu erfüllen, der besagt „Menschen mit Behinderung können selbst entscheiden, wo und mit wem sie leben.” Das Anliegen der Demonstranten spiegelt sich auch in der Petition wider, die während der Veranstaltung Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Bauministerium MV, übergeben wurde.