Jonas Wiese machte sein Schulpraktikum in der Betriebsstätte Ludwigslust der Lewitz-Werkstätten
Ludwigslust • Das ging ja fix! Nicht im Sinne von „endlich vorbei”, sondern ganz eindeutig von „schade, dass es nicht noch länger dauert”. Jonas Wiese, Elftklässler am Ludwigsluster Goethe-Gymnasium, hat während seines einwöchigen Schulpraktikums im Rahmen der Berufsorientierung am eigenen Leib erfahren, dass behinderte Menschen einen nicht nur schnell und herzlich in ihrer Lebenswelt willkommen heißen. „Das ist hier alles so bunt, vielfältig und interessant, dass ich eigentlich noch eine Woche länger gebraucht hätte, um mir alles genauer anzuschauen.” Der 16Jährige gibt zu, vor dem Praktikum befürchtet zu haben, dass es langweilig für ihn werden würde. Das Gegenteil trat ein. „Ich habe in den paar Tagen viel gelernt”, sagt der schlanke junge Mann.
Viel Zeit für Jonas nahmen sich besonders Petra Sabban und Rita Güldenpenning vom Begleitenden Dienst. Sie verschafften ihm einen Überblick der einzelnen Arbeits- und Betreuungsbereiche und nahmen ihn sogar zu einer Weiterbildung in einem Betrieb mit Außenarbeitsplätzen für behinderte Mitarbeiter mit. Besonders staunte der Gymnasiast über die teils komplexen Arbeiten, die die Mitarbeiter jeden Tag mit größter Sorgfalt erledigen oder wie sich die Betreuer im Förderbereich um schwerstbehinderte Frauen und Männer kümmern.
Die Auswertung der Praktikumswoche in den Lewitz-Werkstätten wird Jonas Wiese später in seiner Klasse vortragen. Er wird darüber berichten, dass er Menschen mit einer Behinderung jetzt etwas anders sieht als vorher. „Trotz ihrer Einschränkungen sind sie fleißig und herzlich, haben aber genauso Konflikte, Sorgen und Ängste, wie wir alle.”