Liane Nemec nach über 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet 

Parchim. In kleiner Runde trafen sich am 24. Januar im Giebelhaus Parchim Vereinsmitglieder und Mitarbeiter der Lebenshilfe, um die langjährige Büroleiterin Liane Nemec in den Ruhestand zu verabschieden. 

Der Verein Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Parchim und Umgebung e.V. wurde am 20. November 1990 gegründet und ist Gesellschafter der Lewitz-Werkstätten. Nachdem Liane Nemec selbst Hilfe für ihren behinderten Sohn Daniel suchte, vergingen nur wenige Monate, bis sie am 25. Juli 1991 die Büroleitung übernahm. „Als Mutter eines behinderten Kindes kennt man die Probleme der Eltern, kann sich gut in deren Sorgen hineinversetzen“, erzählt sie. 

Mit Hilfe des damaligen Vereinsvorsitzenden Marko Schirrmeister wurden Kontakte zum damaligen Kreis Parchim, namentlich Christine Krabbe geknüpft. „Frau Krabbe hatte immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen“ erinnert sich Liane Nemec.
In ihrer Laudatio verwies die 1. Vorsitzende der Lebenshilfe Parchime, Heidrun Lompart, auf 31 bewegende Jahre für die scheidende Büroleiterin. Allein fünf Umzüge im Stadtzentrum waren zu meistern, es galt die Ideen des Vorstandes  umzusetzen, Projekte zu initiieren, Mitarbeiter zu führen. „Wer dich kennt weiß, dass Ruhestand keine Option für dich ist“, unterstreicht Heidrun Lompart. „Wir danken dir von Herzen für dein Engagement!” Und vergaß nicht zu erwähnen, dass Liane Nemec sich bereits für ein Ehrenamt in der Lebenshilfe entschieden hat. 

„Lebenshilfe, das war für uns Neuland“, beschreibt Marko Schirrmeister die Anfänge. „Wir wussten nicht, was Lebenshilfe beinhaltet.” Aber der Verein wuchs mit seinen Aufgaben und Marko Schirrmeister erinnerte an zahlreiche Projekte, die weit über die Stadt ausstrahlten, wie die Kugelschreiberprojekte oder das Projekt „Speerspitze“. „In der Aufbruchzeit war es einfacher für Projekte Förderung zu erhalten.“ In die Aufbruchzeit hinein fällt auch die Übernahme der Trägerschaft der Kita Regenbogen, die schon zu jener Zeit integrativ arbeitete.

Wie sich die Lebenshilfe einsetzt, schildert Ira Ewert. Ihr heute 16-jähriger Sohn Pepe kam behindert auf die Welt und sie stand vor Problemen, die für sie unlösbar schienen. Nach einem Hinweis einer Nachbarin ging sie zum Verein und traf dort auf offene Ohren. „Das Team um Liane Nemec hat für mich alles Notwendige erledigt, Anträge gestellt, Behördengänge abgenommen, mir geholfen, den Alltag mit meinem behinderten Kind zu erleichtern.“ Heute gehört sie selbst zum Team.

In gemütlicher Plauderrunde wurden noch viele Erinnerungen ausgetauscht und Liane Nemec bedankte sich für die schöne Zeit. Und sie wird der Lebenshilfe natürlich ehrenamtlich die Treue halten, wie Heidrun Lompart unterstrich: „Einmal Lebenshilfe, immer Lebenshilfe!“

Text/Foto: Ilona Langer