Die von den Lewitz-Werkstätten betriebene öffentliche Kantine im Landratsam Parchim ist wieder ein fester kulinarischer Treffpunkt
Parchim • In der Kantine des Landratsamtes im Solitär in der Putlitzer Straße 25 in Parchim herrscht reger Betrieb. Die Gerichte für den Mittagstisch werden zubereitet. In einer Stunde kommen die ersten Gäste. Heute gibt es Kartoffelsuppe mit Bockwurst, Kasselerlachsbraten mit Sauerkraut und Kartoffelklößen, Bratbulette mit Rahmmischgemüse und vegetarisches Bauernomelett mit Gewürzgurke. Sebastian Dahl, verantwortlicher Koch der Kantine im Landratsamt, bereitet mit einigen Kollegen bereits Rinderrouladen für morgen vor. Für ein kurzes Gespräch wechselt der 31-Jährige jedoch schnell die Tresenseite.
Mmmh Rinderrouladen, die duften ja jetzt schon. Wie werden die zubereitet?
Wie man so sagt, nach Hausfrauenart. Sie kommen bereits geschnitten bei uns an. Wir bestreichen das Fleisch mit Senf und belegen es mit Speck, Majoran, Zwiebel und Gewürzgurke. Dann wird es fest gewickelt und bei niedriger Temperatur ca. zweieinhalb Stunden im Fond geschmort.
Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen. Und das jetzt wohl arbeitstäglich, denn seit dem 13. März haben sie als öffentliche Kantine wieder von Montag bis Freitag von 7:30 bis 14:00 Uhr geöffnet. Wie fühlt sich das an?
Das fühlt sich super an! Das gesamte Kantinenteam der Lewitz-Werkstätten – insgesamt sind wir zehn Mitarbeiter mit und ohne Handicap – ist froh, nach der Schließung wieder schnell weiterarbeiten zu können. Auch viele Frühstücks- und Mittagsgäste freuen sich, altbekannte Gesichter wieder zu sehen. Man kann sagen, dass sie sich gegenseitig vermisst haben. Ich persönlich finde es klasse Verantwortung für das Team zu übernehmen, aber gleichzeitig mitkochen zu können.
Gab es während der Startphase größere Herausforderungen?
Eine Kantine ist komplex. Ich muss alle Speisepläne und Dienstpläne aufstellen oder Bestellungen auslösen, also planen und dirigieren. Früher habe ich nur gekocht. Aber die Lewitz-Werkstätten betreiben ja auch die öffentlichen Kantinen im Landratsamt in Ludwigslust und im Heide-Feld im Gewerbegebiet Möderitzer Weg. Da gibt es schon viele Erfahrungswerte, die sehr nützlich sind.
Überall steigen die Preise – auch hier?
Wir bewegen uns nicht im luftleeren Raum, abgekoppelt vom Markt. Aber ich denke, dass wir momentan ein super Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Schauen sie sich unter lewitz-werkstaetten.de die Menüangebote für die jeweils aktuelle und die kommende Woche an. Diese Preise sollen sich bis zum Jahresende nicht ändern.
Können Sie Ihr Leistungsangebot kurz umreißen?
Wir haben ein reichhaltiges Frühstücksangebot, Brötchen und Bockwurst und zum Mittag bieten wir täglich vier wechselnde Gerichte, inklusive eines vegetarischen Gerichtes an. Dazu kommt noch der Service zum Beispiel für die Mitarbeiter des Landratsamtes, für die wir Jubiläen, Konferenzen, Beratungen oder ähnliches im Rahmen unserer Möglichkeiten kulinarisch absichern helfen. Das wird auch schon rege in Anspruch genommen. Kurz: wir sind Ansprechpartner für alle, die gut versorgt sein möchten.
Kann man nach den ersten Wochen schon absehen, welche Vorlieben, was das Essen betrifft, die Gäste haben? Ich denke da zum Beispiel an die Rouladen, die jetzt gleich in den Ofen geschoben werden …
Ja, von denen werden wohl nicht viele übrigbleiben. Aber der Klassiker ist natürlich Currywurst mit Pommes, die wir deshalb auch mehrfach in der Woche anbieten. Und dann sind da die gängigen Kantinengerichte, wie Pasta, Kochklops oder Bratbulette. Als echter Renner kristallisiert sich auch unser hausgemachter Burger heraus. Das sind meist auch zusätzliche Angebote zum Speiseplan. Sie sehen: Alles entwickelt sich. Und ich muss jetzt wieder zu den Rouladen …